Vernetzte Welten - nichts Neues?
Vernetzte Welten, künstliche Intelligenz und autonome Fahrzeuge – klingt nach Zukunftsmusik? Ist aber schon seit längerer Zeit Realität. Auch auf der EXPO 2000 gab es bereits erste Versuche mit vernetzter Intelligenz. Im Themenbereich "Wissen, Information, Kommunikation", welcher von Olaf Arndt vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe gestaltet wurde, gelang die räumliche Darstellung eines Netzwerkes von Computern und deren Nutzern.
Dieses Netzwerk sah dabei aber nicht so aus, wie wir es vielleicht kennen: 72 eiförmige, sich selbst steuernde Roboterwesen, die untereinander vernetzt, aber gleichzeitig mit eigener Entscheidungsmacht ausgestattet waren, bewegten sich durch den in Farbstimmungen und Klangatmosphären pulsierenden Raum. Das Projekt präsentierte dabei die damals aktuelle Erkenntnisse über die Komplexität von Netzwerken und das Zusammenwirken künstlicher Intelligenzen.
In die mobilen Infokapseln wurden dabei assoziative Filmsequenzen zu den Themen Technologieentwicklung, Bildung und Informationsgesellschaft eingespielt. Wie ein großes Puzzle setzen sie sich immer wieder neu im Raum zusammen. Die Besucherinnen und Besucher surften zwischen dreidimensionalen Informationsquellen.
Ein wahrer Besuchermagnet
Bis zu 17.000 Besucherinnen und Besucher täglich bewunderten diesen Schwarm aus Vorboten einer maschinellen, vernetzten Intelligenz, die sich ohne erkennbare Steuerung von außen bewegten und zum Aufladen ihrer Batterien selbsttätig an die Ladestation rollten. Die Erkenntnisse darüber, wie die autonomen Roboter reagierten, ob sie als thematische Gruppen erkennbar waren oder nicht, wurden laufend ausgewertet, dabei waren alle Infokapseln miteinander über Funk vernetzt. Mit Sensoren tasteten sie ihre Umgebung ab und hielten so voneinander Abstand.
Die "Eier" reagierten aber auch auf die Besucherinnen und Besucher. Sie wichen ihnen aus und verloren dennoch nicht den Kontakt zu ihrem Schwarm. Ließ man die Roboter an sich vorbei gleiten, zogen sie selbständig ihre Bahnen, stand man jedoch im Weg, so stießen die Roboter einen sanft an und schoben sich dann langsam durch die Menschenmenge. Alle Elemente der Ausstellung waren per Timecode und räumlicher Anordnung aneinander gekoppelt und verarbeiteten so die Reaktionen der Besucher.
Das Projekt hat nicht nur bei den Besuchern, sondern auch weltweit Aufmerksamkeit in Wissenschaft und Kunst erregt. Es gab Anfragen von Forschungszentren, Museen und Science-Parks, die die Ausstellung übernehmen wollten.