Mittwoch, 28 Dezember 2022 10:27

Aufräumen im EXPO-Land

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Von wegen Stille und Besinnlichkeit: In Hannovers EXPO-Museum wird die Zeit zwischen den Jahren genutzt, um die Schätze von Deutschlands erster und einziger Weltausstellung angemessen für die Zukunft zu erhalten. Die Arbeit stellt den Verein manchmal aber auch vor unerwartete Probleme.

Während der Feiertage ist nicht viel los auf Hannovers EXPO-Plaza.  Die Studierenden befinden in den Weihnachtsferien und einige Geschäfte lassen den Betrieb ruhen. Doch ganz verlassen ist die EXPO Plaza nicht: Im Deutschen Pavillon nutzen die fleißigen Mitglieder des EXPOSEEUM die Zeit zwischen den Jahren, um die vielfältigen Objekte und Schätze auf Vordermann zu bringen und für kommende Ausstellungen fit zu machen.

Die Arbeiten im Archiv sei dabei genauso vielfältig, wie das bunte Treiben auf der EXPO 2000, erklärt der erste Vorsitzende und Archivleiter, Maurice Semella: „In unserem Archiv liegt wirklich eine Menge: von den Gastgeschenken, über originale Souvenirs und Plakaten, bis hin zu damals angefertigten Videokassetten. Das muss auch alles durchgecheckt, digitalisiert und manchmal auch entsorgt werden. Da ist man froh über jede Hilfe.“

Das Ehrenamt verbindet

Rund 15 aktive Mitglieder stehen bereit, wenn es etwas im Museum zu tun gibt. Mithilfe der Mitglieder konnte so innerhalb kurzer Zeit der rasche Umzug in den Deutschen Pavillon 2019 erfolgen. Das Ehrenamt verbindet die Menschen, wie Semella sagt: „Wir alle leben den Geist der EXPO. Zusammenarbeit, Hilfe und voneinander lernen, das machen wir bei uns im Verein auch. Jeder hat seine Stärken und bringt sich so ein.“

Genau diese Stärken helfen auch bei der Aufräumaktion. Mal braucht es Kraft, um schwere Exponate aus dem Regal zu hieven, mal geschickte Hände, um eine schwer erreichbare Schraube festzuziehen, oder eine gut lesbare Handschrift für Notizen auf den Verpackungen. Das hat den Archivleiter schon vor so manches Problem gestellt, wie Semella berichtet: „Zu Beginn der Ausstellung hatte man eine große Datenbank angelegt. Mit der Zeit sind aber viele Exponate dazugekommen. Die Erfassung ist also lückenhaft. Wenn dann noch die Schrift auf den zugehörigen Kärtchen unleserlich ist, können wir so schlicht manches nicht mehr zu ordnen. Dann heißt es, das Schwarmwissen zu aktivieren. Manchmal hat auch ein Mitglied die zündende Idee.“

Im Archiv befinden sich auch allerhand Bücher und Prospekte, die dann  zusätzlich befragt werden. Für Kai-Uwe Saul, der bereits früh Mitglied im Verein geworden ist, sei es immer wieder spannend im Archiv: „Es ist immer wieder spannend zu sehen, was wir alles in unserem Archiv haben. Auch wenn man schon so lange dabei ist wie ich, gibt es doch immer wieder Neues zu erfahren.“

Auf die Frage, ob er denn ein Lieblingsexponat habe, muss der EXPO-Freund lächeln: „Schwer zu sagen. Letztlich haben alle Exponate ihren eigenen, besonderen Charakter und lassen als Ganzes dieses besondere EXPO-Gefühl wieder aufleben.“

Zuhause geht die Arbeit weiter

Aber auch zu Hause sind die EXPO-Enthusiasten „zwischen den Jahren“ gut beschäftigt. „Auch an den Feiertagen erreichen uns E-Mails mit Fragen zur EXPO 2000, neuen Exponaten oder Infos zu kommenden Weltausstellungen“, erklärt Semella, „aber auch unsere Social-Media-Accounts bereiten wir auf das kommende Jahr vor und planen Veranstaltungen und Führungen.“

Dabei erreichen das Museum auch manchmal Fragen, die sehr speziell sind. „Wir hatten mal die Frage, ob wir den Kontakt und Namen des Gastronomen des italienischen Pavillons kennen. Das Eis sei ja so lecker gewesen“, erläutert Semella, „da suchen wir dann natürlich, aber müssen auch passen, da die Frage zu speziell ist.“

Besonders stolz ist der Vorsitzende aber über das Mitgliederwerbevideo. Es wurde von Vereinsmitglieder produziert, und zu Hause geschnitten. Damit erhofft man sich neue Besuchende zu erreichen und vielleicht auch jüngere Mitglieder zu gewinnen. Es gebe schließlich viel zu tun — und die nächste Weltausstellung ist schon 2025, wie Semella abschließend erklärt: „Wir freuen uns über jede Hilfe. Der Geist der Weltausstellungen verbindet die Menschen und schlägt Brücken zwischen Generationen und Kulturen. Dieses Gefühl wollen wir wachhalten und weitergeben.“

Die Aufräumaktion ist aber nicht die Letzte. Bereits im Januar ist weitere große Aktion geplant, zu der auch neue Personen eingeladen sind. Interessenten können aber auch an den monatlichen Aktiventreffen und Stammtischen teilnehmen, um einen ersten Eindruck zu erhalten.

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Web: www.exposeeum.de

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